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Social Reading: Readmill verbindet Autoren und Leser

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Readmill, das iPad-basierte soziale Netzwerk für E-Books, öffnet sich rund ein Jahr nach seinem Launch für Autoren, die über die Plattform einen direkten Draht zu Lesern ihrer Bücher herstellen möchten.

Obwohl der Name Readmill häufig als einer der ersten genannt wird, wenn es um eine Aufzählung bekannter Startups aus Berlin geht, gehört das soziale Netzwerk für E-Books zu den in Sachen Marketing und PR eher zurückhaltenden Vertretern der jungen Generation von Hauptstadt-Webfirmen. Das ist ansich nicht unsympathisch, hat aber zur Folge, dass man sich manchmal die Frage stellt, ob es dem von den Schweden David Kjelkerud und Henrik Berggren gegründeten Service überhaupt noch gut geht. Eine Versicherung darüber gab es dann im Juni dieses Jahres, als Readmill eine “Serie A”-Finanzierungsrunde sowie Kooperationen mit einer Reihe von unabhängigen E-Book-Shops bekannt gab, von deren Websites aus Titel von Nutzern seitdem direkt in die Readmill-Cloud gesendet werden können. Mittlerweile unterstützen dies mehr als 30 Läden.

Zur Erinnerung: Readmill erlaubt es iPad-Besitzern, E-Books während des Lesens in der Readmill-App zu kommentieren, einzelne Zitate oder Absätze hervorzuheben und im Netz zu teilen, sich mit anderen Lesern der selben Lektüre auszutauschen und personalisierte Empfehlungen für andere interessante Bücher zu erhalten. Readmill ist damit im Prinzip das für E-Books, was Quote.fm für Onlinetexte darstellt – existiert aber schon etwas länger.

Mit einer neuen, potenziell sehr attraktiven Funktion gibt das neunköpfige Readmill-Team jetzt wieder ein lautes Lebenszeichen von sich: “Readmill für Autoren“. Ab sofort können sich Verfasser von Büchern bei Readmill ein spezielles Autorenprofil sichern. Dazu müssen sie über ein Freitextformular eine Anfrage mit Verweisen auf ihre Veröffentlichungen und Webpräsenzen an Readmill senden. Bestätigen die Hauptstädter diesen Wunsch, erhalten sie in ihrem Readmill-Konto spezielle Autorenprivilegien, die in den nächsten Monaten sukzessive ausgebaut werden sollen.

Readmill für Autoren soll es den Verfassern möglich machen, direktes Feedback von Lesern ihrer Publikationen erhalten und mit ihnen in eine Interaktion treten zu können. Das erste Feature, das sich explizit an Autoren richtet, sind Twitter-Erwähnungen. Schriftsteller, die nach der Freischaltung durch Readmill ihr Twitter-Konto mit dem Dienst verbinden, können sich auf Wunsch jedes Mal mittels @-Erwähnung informieren lassen, wenn Readmill-Nutzer bei Twitter sharen, eines ihrer Bücher zu lesen. Readmill räumt Autoren so die Chance ein, mit Lesern ihrer Titel in Kontakt zu treten, noch während diese im jeweiligen Buch schmökern. Es ist dann den Verfassern überlassen, ob sie in eine tiefere Konversation eintreten wollen oder nicht.

Die Idee, Schriftsteller und Leser von E-Books miteinander in Kontakt zu bringen, ist nicht ganz neu. Die Stuttgarter Büchercommunity LovelyBooks bietet mit “Buchfrage” ein Widget an, das direkt in E-Books integriert wird und einen Austausch zwischen Lesern und Autoren erlaubt. Allerdings beschränkt sich dies nur auf einige wenige ausgewählte Titel (Nachtrag: Mittlerweile sind es immerhin 1200 Titel). Auch Frankbooks aus Hamburg bietet Autoren die Gelegenheit, E-Books für iPads interaktiv zu machen und einen direkten Draht zur Leserschaft herzustellen.

Der Vorteil des Readmill-Ansatzes liegt darin, dass dafür nicht erst die Entwicklung eines speziellen E-Book-Formats notwendig ist. Zwar stellt die Tatsache, dass Readmill nur für E-Books ohne Kopierschutz (DRM) funktioniert, eine Einschränkung für sich dar. Doch hat ein Buch erst einmal diese Hürde passiert, dann steht es Autoren frei, mittels Readmill Verbindung zur Leserschaft aufzubauen.

Künftig soll Readmill für Autoren dafür verwendet werden können, treue Leser frühzeitig in den Produktions- und Releaseprozess neuer Lektüre einzubinden. Nicht jeder Schriftsteller wird sich zwar für den Gedanken erwärmen können, dass Konsumenten sich noch vor der Finalisierung des Manuskripts in dessen Verlauf einmischen. Wer dies aber clever angeht, kann eine loyale Anhängerschaft aufbauen und an sich binden, die anschließend ohne Umschweife dabei helfen würde, die Kunde über ein neues Werk im Land zu verbreiten. Die Möglichkeiten, die Readmill der schreibenden Zunft bieten kann, sind äußerst vielseitig. Gelingt es, einige renommierte Autoren an Bord zu holen, wird sich dies auch positiv auf die Nutzerzahlen auswirken – welche die Berliner bisher nicht kommunizieren.

Link: Readmill

 


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